Architektur-Foto Bundeskunsthalle Bonn 1994

Auch heute gibt es wieder ein Foto aus meiner „Schatzkiste“. Wie das für eine Lehre in Deutschland üblich ist, musste ich am Ende zur Gesellenprüfung natürlich diverse Arbeiten anfertigen. Für manche hatte ich einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung, andere wiederum mussten vor Ort an einem Tag erledigt werden. Das Architektur-Foto viel in den längeren Zeitraum, was ganz gut war, da ich natürlich erstmal überlegen musste, was ich überhaupt fotografiere. Welche Architektur bietet etwas, bei der ich zeigen konnte, was ich gelernt hatte. Da ich meine Ausbildung in Bad Honnef gemacht habe, war demnach die Museumsmeile in Bonn nicht so weit weg. Die Bundeskunsthalle wurde gerade mal zwei Jahre vorher eröffnet, so dass dieses Motiv auch noch recht neu war. Und irgendwie habe ich es damals geschafft, dass ich innen ein Foto machen durfte.

Architektur-Foto mit Großbildkamera 9x12cm

Natürlich musste ich das Architektur-Foto nicht irgendwie machen, sondern mit der entsprechenden „Fachkamera“, also einer Großbildkamera aufnehmen. In unserem Betrieb hatten wir eine Plaubel Peco, welche schon echt in die Jahre gekommen war, aber dennoch ein sauberes Ergebnis lieferte.

Das Foto hier ist ein Scan meines Negatives mit einem Epson Perfection V600. Leider kann dieser Scanner kein Negativ in dieser Größe scannen, so dass ich zwei Scans machen musste, welche ich anschließend als Montage zusammengesetzt habe. Sicherlich nicht die beste Variante, aber zur Zeit die Schnelle, die ich umsetzen konnte. Ich werde meine 9×12 Negative und Dias noch mal bei einem professionellem Service einscannen lassen, doch bisher habe ich keine Firma in meiner Nähe gefunden, welche dies anbietet.

Langzeitbelichtung und Menschen

Der Knackpunkt bei der Aufnahme war damals, dass ich nur während der normalen Öffnungszeiten in das Museum konnte. Dementsprechend waren natürlich auch Besucher im gleichen Raum, die sich die Ausstellung anschauen wollten. Glücklicherweise war die Lichtstimmung recht dunkel in dem Raum, so dass ich eine recht lange Belichtungszeit nutzen konnte (wenn ich mich recht erinnere, waren das Minuten!), so dass die herumlaufenden Besucher im Foto nicht zu sehen waren. Und wenn jemand mal zu lange, also mehr als 30 Sekunden, vor einem Bild stehen blieb, bin ich schnell hingeflitzt und habe sie höflich gebeten, sich mal eben zu bewegen, damit keine Geister im Foto zu sehen sind.

Natürlich kam es so, wie es kommen musste und ich habe nicht alle Menschen erwischt. Eine Mitarbeiterin des Museums erscheint als Geist ganz zart rechts unten im Foto. Doch dies hat nichts daran geändert, dass ich meine Prüfung bestanden habe. Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, ob das überhaupt einem der Prüfer aufgefallen war 😂

Notizen für die Entwicklung

Ein Sache lies mich dann auch noch schmunzeln: Auf der Papierhülle des Negatives stehen meine Notizen zu den Einstellungen für den Vergrößerer im Labor. Aus heutiger Sicht ist die Info relativ unbrauchbar, hat in dem Fall eher einen sentimentalen Wert für mich. Natürlich musste ich das Foto selbst entwickeln und auf eine schwarze Pappe aufziehen. Diese kam dann in einen Sammler, welcher dann meine gesamten Arbeiten zur Gesellenprüfung beinhaltete. Leider ist dieser Ordner eben vernichtet worden, aber dieses Geschichte habe ich ja bereits erwähnt…

2 Responses

  1. Hallo Armin,
    toles Foto und schöne Geschichte.Wenn Du besondere Negative z.B. im Vollformat oder größer digitalisieren möchtest. Versuche es Mal bei Medienrettung in Berlin. ich kenne die Jungs persönlich. Die haben das Equipment zur Digitalisierung selbst entwickelt und verwenden eine Schneider Kreuznach Optik mit einem sehr hochwauflösenden Sensor. Man kann auch persönlich dort vorbeigehen, mit Termin.

    Sind deutsche Tüflter und verstehen ihren Job.

    VG,
    Bernhard

    1. Hi Bernhard,
      danke für den Tipp. Das schau ich mir mal an. Bin halt gerade nicht in Berlin und weiß auch noch nicht, wann ich das nächste Mal dort sein werde. Möchte diese Negative auf gar keinen Fall mit irgendeinem Dienst verschicken, das ist mir zu unsicher… Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich das eher, als ich denke 😉

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